Günther ist Chef der Entwicklungsabteilung. In Wirklichkeit aber treffen die Entscheidungen Melanie und Martin – die beiden haben wirklich etwas zu sagen.
Warum ist das so? Weil man ihnen tatsächlich vertraut, weil sie kluge Entscheidungen treffen. Tragfähige, für alle nachvollziehbare Entscheidungen, bei denen man einfach merkt, dass sie überlegt sind und „passen“. Weil sie die Fähigkeiten und Grenzen des Teams berücksichtigen.
Business Realität: Hard Facts
Realität ist, was real ist: objektiv überprüfbare Umstände, die außer Streit stehen. Zahlen, Daten, Fakten.
Günther ist Chef. Sohn des Eigentümers und im Betrieb bereits als dessen Nachfolger vorgestellt.
Toni ist seit 20 Jahren im Betrieb, akademisch ausgebildeter, mehrfach zertifizierter Experte, laufend auf Fortbildungen.
Imelda ist Quereinsteigerin und erst seit 3 Monaten mit von der Partie. Sie hat sich noch nicht ganz in die eingespielten Abläufe eingelebt.
Martin und Melanie haben beide eine Lehre in einer anderen Branche absolviert und sind seit 5 bzw. 6 Jahren im Team.
Business Wirklichkeit: Soft Skills
Wirklichkeit hingegen ist, was wirksam ist: subjektiv empfundene Umstände, die ungehindert ihren Einfluss ausüben, auch wenn wochenlang über sie gestritten werden könnte:
Günter ist sympathisch oder unsympathisch. Arrogant oder liebenswürdig. Verwöhnt oder erfolgshungrig. Selbstdarsteller, Alpha-Tier … oder einfach nur unter Leistungsdruck?
Toni ist eingebildet, pedantisch und mieselsüchtig … oder doch einfach exakt, verantwortungsbewusst, genau? Ein Alibi um Qualität hervorzustreichen … oder der, der tatsächlich am Ende des Tages die Qualität garantiert?
Imelda ist dynamisch, lustig, erfrischend … oder doch nur oberflächlich? Eine Querdenkerin mit neuen, guten Ideen. Zu eigensinnig, sich in gewachsene Strukturen einzufügen … oder doch die Frau, die anstehende Veränderungen endlich einmahnt?
Martin und Melanie – das „winning team“. Die eigentliche Triebfeder des Teams … oder die, die am Stuhl des Chefs sägen?
Business Dinosaurier
Es gibt sie noch: Dinosaurier-Unternehmen, in denen Entscheidungen per ordre de mufti ausgegeben und „ausgerollt“ werden. Fachexpertisen, Handlungsempfehlungen, Schulungen. Aber wie lange noch? Entscheidungen über hierarchische Strukturen zu entwickeln benötigt Zeit und ist aufgrund fehlender Marktnähe fehleranfällig. Und das „Ausrollen“ entsprechender Lösungen auf gut gepflasterten Einbahnstraßen hinterlässt allzu oft jedes Engangement vernichtende Spuren in der Unternehmenskultur.
Agile Unternehmen haben hier längst die Nase vorne. Die meisten Teamprobleme lösen sich, wenn Hard Facts und Soft Skills gleichermaßen berücksichtigt werden – die dafür erforderlichen Kompetenzen lassen sich lernen:
Hard Facts – der ungetrübte Blick auf die Realität des Business
Zahlen, Daten, Fakten. Das konkrete Produkt oder die konkrete Dienstleistung mit ihren Stärken und Schwächen. Die Rückmeldungen aus der Produktion, von Marketing, Vertrieb und Kunden. Liquidität und Rentabilität. Die Aktivitäten von Mitbewerbern, neue Entwicklungen in der Branche und der Gesellschaft.
Vorurteile, Bewertungen und persönliche Befindlichkeiten tun hier rein gar nichts zur Sache. Sie verstellen nur den Blick für das, was ist.
Soft Skills – Offenheit für die Menschen hinter dem Business
Was ist dir an deinem Job wirklich wichtig? Worum geht’s dir dabei? Was begeistert dich oder behindert dich? Wie spricht dich selbst das Produkt oder die Dienstleistung an – ist es etwas, mit dem du dich identifizieren kannst? Menschen haben ein gutes Gespür für „stimmige“ Angebote, Produkte und Dienstleistungen. Um Menschen für eine echte Zusammenarbeit zu gewinnen, muss sich das Angebot an den ganzen Menschen richten ohne ihn oder sie auf eine rein berufliche Funktion zu reduzieren.
Erwartungen, Vorschriften und Normierungen tun hier rein gar nichts zur Sache. Sie verstellen nur den Blick für das, was ist.
Business mal ganz anders
Hard Facts und Soft Skills wachsen häufig auf völlig unterschiedlichen Äckern. Sie gemeinsam zu kultivieren führt meist zu ganz neuen, unerwarteten Ergebnissen.
Und darauf lässt sich getrost ein mal ganz anderes Business aufbauen. 😉
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