Trauriger Clown - Günter Havlena / pixelio.de

Der traurige Clown

Pünktlich zum Faschingsbeginn erreicht mich die Anfrage eines Kärntner Unternehmers: Im Business erfolgreich, vielseitige Freizeitaktivitäten. Doch in der Ehe knirscht’s gerade gewaltig. Auf der Bühne: Der traurige Clown. Was tun sprach Zeus?

Belastende persönliche Umstände werfen ihre langen Schatten auf berufliche Erfolgsaussichten. Es macht einen großen Unterschied, ob wir mit unserem Umfeld gut kooperieren können oder mit Grenzen und Einschränkungen zu kämpfen haben. Von uns wir eine fröhliche Friede-Freude-Eierkuchen – Stimmung erwartet, auch wenn sich die innere Stimmung grad in finstersten Moll-Phrasen ergeht.

Machen wir uns da nicht selbst zum Clown?

Doch mit etwas Distanz betrachtet machen wir uns auch das zum Lehrmeister:

Durststrecken

Kaum etwas ist so stark wie eine gesund überstandene Durststrecke. Das trifft auf die persönliche Entwicklung genauso zu wie auf berufliche oder private Partnerschaften.

Gut gerüstet ist, wem es gelingt, sich auch in düsteren Zeiten eine humorvolle Insel der Zuversicht aufrecht zu erhalten. Sei das durch ein liebevoll gepflegtes Hobby, einen aufmunternden Freundeskreis oder mit Unterstützung eines passenden Coaches.

Lassen Sie sich von Ihrer inneren Moll-Sonate nicht hinunterziehen. Üben Sie sich in Geduld und beobachten Sie, wie Ihre mentalen Muskeln gedeihen.

Der interessierte Clown

Wo immer wir uns hinwenden: an allen Ecken stoßen unternehmerisch denkende Persönlichkeiten auf Chancen, interessante Informationen und neue Ideen. Sie erkennen meist sehr rasch, was alles nicht funktioniert. Und sie haben die Fähigkeit und den Willen, etwas zu verbessern. Uns sie gewinnen damit Zeit, Geld und Freude.

Natürlich ist es schade, wenn unser Umfeld diesen kritischen Blick „auf das Negative“ schwer erträgt. Doch drehen wir den Spieß einmal um: Gelingt es uns, zumindest für kurze Zeit von unserer eigenen Begeisterung abzulassen und unsere Aufmerksamkeit auf die Themen zu richten, die für unser Gegenüber interessant zu sein scheinen?

Ernsthaftes Interesse an der Perspektive unseres Gegenübers kann wahre Wunder wirken. Vorausgesetzt, dass es auch unserem Gegenüber gelingt, aus dem Sumpf des Lamentierens aus- und in’s lösungsorientierte Leben einzusteigen. 

Der einsame Clown

Nicht selten sind Führungskräfte und unternehmerisch Tätige mit einer ordentlichen Portion Einsamkeit „gesegnet“. Dabei muss nicht zynisch gemeint sein, was zynisch klingen mag: Wenn Samen eingesät sind, können sie keimen und sich entwickeln. Das passiert in der Regel im Dunkeln – und genau so entstehen auch tragfähige neue Ideen und Konzepte.

Das benötigt mitunter etwas Zeit, in der wir uns selbst vielleicht wie der zitierte Clown vorkommen. Doch die meisten Erfolge über Nacht entstehen aus bis zu 20 Jahren Vorbereitungszeit. Und diese Entwicklungszeit kann ganz schön einsam sein. 

Und was macht der traurige Clown jetzt?

Der traurige Clown wird lustig - Günter Havlena  / pixelio.de

Auf der Business-Bühne haben wir alle unsere Rolle zu spielen. Persönliche Umstände machen Ihrem Gegenüber genauso zu schaffen wie dann und wann Ihnen selbst. Die Kunst ist es, ehrlichen Humor aufrecht zu erhalten ohne die negativen Gefühle hinunterzuschlucken. 

Machen Sie sich auf und führen Sie ein ehrliches Selbstgespräch mit diesen negativen Gefühlen. Die wissen schon, was sie Ihnen zu sagen haben.

Und wenn Sie sich als verlässlicher Partner für Ihr eigenes Innenleben erweisen, kann der traurige Clown auch wieder fröhlich werden. Versprochen. 

Photos by Günter Havlena  / pixelio.de

Organisationsentwicklung und Unternehmerpersönlichkeit

Organisationsentwicklung und Unternehmerpersönlichkeit

Eines haben Unternehmerpersönlichkeiten gemeinsam. Die Begeisterung für eine Aufgabenstellung, auf die sie sich ganz fokussieren: das Erzeugen oder Bereitstellen eines Produkts oder einer Dienstleistung, mit der sie immer neuen Mehrwert schaffen – für die Kundschaft, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für sich selbst. Dabei sind Organisationsentwicklung und Unternehmerpersönlichkeit aufs Engste miteinander verknüpft.

Der Tunnelblick

Fokus. Flow – Konzentration auf das, was das Herz höherschlagen lässt. Was dem nicht entspricht, wird nicht beachtet, systematisch ausgeblendet. Der Tunnelblick entsteht, und damit Betriebsblindheit.

Die Theorie kennt unterschiedliche Phasen der Organisationsentwicklung, in denen es besondere Herausforderungen zu meistern gilt. Dabei erfahren unterschiedliche Unternehmerpersönlichkeiten in unterschiedlichen Phasen ihre besonderen Wachstumsschmerzen und stoßen an persönliche Grenzen.

Tatkräftige Macher mit Hands-on-Mentalität blühen auf, wenn konkrete Projekte abzuarbeiten sind und geraten mitunter ins Trudeln, wenn mehr Arbeit „am“ Unternehmen als Arbeit „im“ Unternehmen gefragt wäre.

Charismatischen Führungspersönlichkeiten gelingt es mit Leichtigkeit, die Menschen im persönlichen Gespräch zu begeistern. Entsprechend werden in so manchem Unternehmen ausufernde Meetings zum Problemlöser, wo die Entwicklung funktionaler Strukturen und Prozesse deutlich vorteilhafter wäre.

Begnadete Visionäre erleben in der Entwicklung ihrer Angebote und Geschäftsmodelle wahre Glücksmodelle, während die Faszination für die Realisierung mitunter nachlässt.

In der Organisationsentwicklung sind diese zutiefst persönlichen Neigungen vor allem der Unternehmerpersönlichkeit von zentraler Bedeutung. Denn hinter jedem organisationalen Phänomen liegen die persönlichen Wünsche, Einstellungen und Werthaltungen der Beteiligten, insbesondere der Gründerpersönlichkeit.

Das Eine und das Andere

Das Anspruchsvolle und gleichzeitig Faszinierende am Unternehmertum ist die Herausforderung, das eine zu tun ohne das andere zu lassen. Das Vertraute genauso im Blick zu haben wie das Unvertraute. Immer wieder herauszutreten aus der eigenen Komfortzone. Beschäftigung mit Neuem, Fremdem, Unvertrautem.

Dass dieser Prozess mitunter Widerstände hervorruft, wissen alle, die sich darauf bewusst einlassen. Muskelkater ist ein bekanntes Phänomen nicht nur im Sport. Und nicht nur dort gilt das Sprichwort, wonach es ohne Fleiß keinen Preis gebe. Im Wirtschaftstraining kommt dem Trainer oder Coach (m/w) genauso wie im Sport die Aufgabe zu, für eine vorteilhafte Auswahl und Dosierung der Trainingseinheiten zu sorgen, auf dass das Ziel einer gelingenden Organisationsentwicklung erreicht werde.

Organisationsentwicklung und Unternehmerpersönlichkeit

Frei nach Schumpeter entsteht jede wirtschaftliche Entwicklung aus einem Akt der schöpferischen Zerstörung: das Gute wird durch das Bessere ersetzt. Unternehmen, die diesen Prozess verschlafen, sind in der Schnelllebigkeit der Zeit zum Scheitern verurteilt. Sie klammern sich an Gewohnheiten, (noch) bestehende Marktsegmente, igeln sich ein und sperren zu. Sie bringen der Gesellschaft keinen Mehrwert mehr.

Nun sind wir seit geraumer Zeit mit einem Umbruch konfrontiert, dem sich die wenigsten Unternehmen entziehen können. Politische Rahmenbedingungen und das Kundenverhalten ändern sich, Lieferketten werden instabil, qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Es scheint, als müssten wir unsere Gesellschaft und unser Wirtschaften ganz neu erfinden.

Organisationsentwicklung und Unternehmerpersönlichkeit sind davon gleichermaßen betroffen.

Was ist zukunftstauglich? Welche Produkte und Dienstleistungen werden in Zukunft noch gebraucht … und welche tragen mehr zum Schaden als zum Nutzen von Gesellschaft und Umwelt bei? Wie können wir unsere Abläufe so anpassen, dass sie uns eine fruchtbare Zukunft sicherstellen?

Existenzielle Fragen wie diese könnten uns tatsächlich den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Doch wer sich ihnen frühzeitig stellt, hat sich schon auf den Weg gemacht, sein Unternehmensschiff aus den Stürmen des überbesetzten und nicht mehr funktionalen „roten“ in den „blauen Ozean“(1) zu lenken.

Zielführende Organisationsentwicklung beginnt mit diesen zutiefst persönlichen Fragen an die führenden Köpfe und setzt sie tastend, aber konsequent um.

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(1) Chan Kim, Renee Mauborgne: „Der Blaue Ozean als Strategie: Wie man neue Märkte schafft, wo es keine Konkurrenz gibt“. Carl Hanser Verlag, München 2016

Erfolg - Ein Leuchtschriftzug "Go up and never stop"

Erfolg – und so.

Wir wissen heute nicht mehr, was Erfolg ist. Jedenfalls nicht, wenn wir der Sache wirklich auf den Grund gehen.

Klar: Gesundheit, Geld, Anerkennung, Freunde und Familie – wie man’s halt so haben will. Zwei Mal im Jahr Urlaub, mindestens – und zwar an möglichst exotischen Orten. „Das Übliche“ kennt man … oder meint es zu kennen.

Auto, Unterhaltungselektronik, Kleidung, Freizeit. Selbst Spazierengehen oder Radfahren ist nicht mehr so einfach wie früher. Wir brauchen dafür … Goretex zumindest. High-Tech-Oberbekleidung. Spezialunterwäsche.

Gleichzeitig werden wir heute einer Langzeitstudie zufolge um 10 Jahre früher dement, neurologische Krankheiten sind stark zunehmend und im Alter von 75+ haben sie sich praktisch verdoppelt.

Zumindest in der westlichen Welt.

Erfolg

Nüchtern betrachtet ist „Erfolg“ das, was auf unser Tun und Sein er-folgt. That’s it. Somit sind wir alle „erfolgreich“. Die Welt will Sieger sehen, und das sind wir – jedenfalls seit damals, als sich in diesem orgastischen Wettrennen genau die Samen- und Eizelle miteinander verbanden, aus der wir entstanden sind.

Aber.

Dieses Prickeln. Das volle Engagement und die Bereitschaft, auch noch das Letzte für ein lohnenswertes Ziel herzugeben … das haben wir irgendwie verlernt, oder?

Begeisterung

In Gesprächen mit Unternehmern, Führungskräften und engagierten Mitarbeitenden ist sie immer wieder anzutreffen. Die Begeisterung für eine Sache – ein spezielles Verfahren oder Produkt. Für eine Zielgruppe, die ihnen tatsächlich am Herzen liegt.

Für vordergründigere Dinge auch. Geld einfach nur. Das Aufrechterhalten eines Status. Das Vorrücken auf einer Rangliste.

Über die Tragfähigkeit dieser Ziele arbeite ich mit ihnen. Über das Vertiefen und Fundamentieren dieser Ziele auch. Denn die Ambitioniertesten kennen noch nicht das Gefühl, „alles erreicht und nichts gewonnen“ zu haben.

Sie engagieren sich über Jahr(zehnt)e für Ihre Sache … und fallen in ein tiefes Loch, wenn sie vermeintlich am Gipfel ihrer Karriere angekommen sind.

Spätestens beim dritten Sportwagen kommt dieses schale Gefühl: Und das soll’s gewesen sein?

Einfacher haben’s die, die sich engagieren um des Engagements willen. Sie finden immer etwas, auf das sie ihre Kräfte bündeln können. Die Atomenergie, Windkraft, Verkehrsbelästigung.

Lohnenswerte Ziele

Wie lohnenswert ein Ziel tatsächlich ist, darüber lässt sich mit ein paar einfachen Fragen recht rasch eine Orientierung verschaffen:

Stell dir vor, du hättest das Ziel soeben erreicht.

Ist es jetzt tatsächlich besser – oder hast du mit deiner Zielerreichung nur ein neues Problem in die Welt gesetzt?

Ist es jetzt tatsächlich besser – oder hast du dir einfach einen Vorteil zum Nachteil Anderer verschafft?

Wenn du beide Fragen mit „Ja, es ist jetzt besser“ beantworten kannst: Werden dem auch Menschen zustimmen, die dir nicht besonders nahe stehen? Und solche, die dir ablehnend gegenüberstehen?

Ob ein Ziel tatsächlich lohnenswert ist, lässt sich also gar nicht so schwer überprüfen.

Etwas herausfordernder ist es, ein wirklich lohnenswertes Ziel zu finden.

Aber dafür gibt es ja erfreulicher Weise qualifizierte Coaches, die dich dabei unterstützen können.

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K3 – Kongressnachlese: eCoaching in der Organisationsentwicklung

Unter dem Motto „share experience – shape success“ spannte der 1. Kongress für Kompetenz und Karriere am 9. und 10. Juni 2016 in Graz einen Bogen von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Praxisberichte bis hin zu konkreten Lösungsansätzen.

In einem gut besuchten Workshop durften wir auch die Erfahrungen aus einem 13monatigen Ideenmanagement-Projekt bei der Raiffeisenbank Wels Süd präsentieren.Weiterlesen

K3 – Kongress für Kompetenz und Karriere

Unter dem Motto „share experience – shape success“ spannt der 1. Kongress für Kompetenz und Karriere einen Bogen von wissenschaftlichen Erkenntnissen über Praxisberichte bis hin zu konkreten Lösungsansätzen.

Save the date: WKO Graz, 9. & 10. Juni 2016

Von 09. & 10. JUNI 2016 präsentieren Vertreter aus Unternehmen und BeraterInnen innovative Personalentwicklungsprojekte und laden in den Workshops dazu ein, die besten Methoden aktiv auszuprobieren.

K3 - Kongress für Kompetenz und Karriere: eCoaching in der Organisationsentwicklung

Im Workshop eCoaching in der Organisationsentwicklung arbeiten mein Kunde Dir. Franz Stockinger von der Raiffeisenbank Wels Süd dGen (mbH) und ich mit Ihnen über neue Lösungsansätze und praktische Erfahrungen rund um Ideenmanagement, Unternehmenskultur und kontinuierliche Verbesserung.

Im Keynote und in den Impulsvorträgen werden aktuelle Trends rund um Kompetenzentwicklung und Karriere vorgestellt. Der Showroom Wirtschaftscoaching sowie ein genussreicher Abend im Aiola im Schloss Sankt Veit runden das Kongressprogramm ab.