Sinnerfassend führen - Strategien testen

Sinnerfassend führen: Strategien testen

In den vorangegangenen Blogbeiträgen bin ich darauf eingegangen, wie jeder Führungshandlung eine Werthaltung zugrunde liegt. Ist die zentrale Werthaltung einer Führungskraft bewusst, kann daraus eine persönliche Führungs-Vision entstehen. Diese Vision betrachte ich als Motor für die Entwicklung von Führungs-Kraft. Doch Visionen verursachen Kopfweh, wenn sie nicht „auf den Boden“ gebracht werden. Jetzt heißt es: geeignete Strategien testen!

Die Vision auf den Boden bringen

Wenn Sie sich mit den Reflexionsfragen am Ende des letzten Beitrags auseinandergesetzt haben, ist in Ihrem Inneren bereits eine Idealvorstellung Ihrer persönlichen Führungs-Kraft entstanden. Der Motor hat sich in Bewegung gesetzt.

Beschreiben oder visualisieren Sie im nächsten Schritt zumindest drei unterschiedliche Wege, wie Sie dieser Kraft in Ihrem Führungsalltag zu mehr Geltung verhelfen könnten.

Sie streben nach Vitalität und Ihre Idealvorstellung ist ein hoch dynamisches, aktives Team? Kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die selbständig neues Wissen erwerben und einbringen? Dann überlegen Sie sich, wie Sie genau dieses Verhalten am besten fördern. Bleiben Sie dabei spielerisch und lassen Sie auch vermeintlich „dummen“ Ideen vorerst ihren Lauf:

  • Sie (re)aktivieren das gute alte Mitarbeitergespräch und entwickeln mit Ihren Mitarbeitern Karrierepfade
  • Sie ziehen sich mit Ihrem Team drei Tage in eine Berghütte zurück und starten ein Innovationsprojekt
  • Sie setzen auf den Wettbewerb, engagieren 2-3 neue Zugpferde und trennen sich von „low-performern“
  • Sie gehen mit gutem Beispiel voraus und leben vor, was Sie von Ihrem Team erwarten.

Sie kennen sich und Ihr Team und werden rasch merken, was funktionieren könnte … und wovon Sie besser die Finger lassen. Gleichzeitig ist diese Art der Konkretisierung ein erster „Elchtest“ für die Qualität Ihrer Vision, die Sie möglicherweise nochmals nachjustieren wollen. Denn sinnerfassend führen erfordert einen ungetrübten Blick auf das ganz Konkrete.

Reflexionsfragen:

  • Bin ich mutig genug, neue Wege zumindest gedanklich auszuprobieren?
  • Welcher weitere Weg, welche weitere Strategie könnte möglicherweise noch besser funktionieren?
  • Welche der angedachten Strategien passt am besten zum Team … und zu mir?
  • Woran erkenne ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin?
  • Wie viel Energie kann und will ich tatsächlich einsetzen?
  • Bis wann erwarte ich mir welche realistischen (Zwischen)Ergebnisse?
  • Finde ich das rechte Maß, das rechte Tempo zwischen Verändern und Bewahren?

In meinem nächsten Blogbeitrag zum Thema „sinnerfassend führen“ erfahren Sie, was die von Ihnen gewählte Strategie mit Ihnen persönlich zu tun hat.

Anfrage: Leadership Development

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Sinnerfassend führen - eine Vision entwickeln

Sinnerfassend führen: Eine Vision entwickeln

In meinem letzten Blogbeitrag zum Thema sinnerfassend führen habe ich auf die persönliche Werthaltung hingewiesen, die jedem Führungshandeln explizit oder implizit zugrunde liegt. Diese Werthaltung kann Ihnen zur Kraftquelle für Ihre Führungsarbeit werden. Und Ihnen dabei helfen, eine persönliche Vision zu entwickeln.

Wenn Sie die Reflexionsfragen am Ende des letzten Beitrags durchgearbeitet haben, sollten Sie bereits ein recht klares Bild davon haben, was Ihre persönliche Führungs-Kraft im Kern ausmacht. Wonach streben Sie wirklich? Schwelgen Sie ruhig noch ein paar Momente in der Visualisierung dieser Werthaltung.

Die Vision entwickeln

Gehen Sie nun einen Schritt weiter und werden Sie dabei konkreter: Stellen Sie sich Ihren Führungsalltag so vor, wie er nach Ihren Vorstellungen bestenfalls aussehen könnte. Welchen Sinn wollen Sie fassen, wenn Sie sinnerfassend führen?

Streben Sie nach Anerkennung? Dann stellen Sie sich einen Zustand vor, wie Sie uneingeschränkt Anerkennung genießen … und geben: Respekt, Sicherheit, Einfluss, Wohlergehen, … oder was auch immer für Sie von zentraler Bedeutung ist.

Machen Sie sich Notizen von Ihrer persönlichen Führungsvision. Malen Sie ein Bild oder kneten Sie sich eine Symbolfigur zurecht. Achten Sie darauf, dass Sie diesen Idealzustand möglichst klar vor sich sehen. So, dass Sie im Alltag rasch erkennen, wo Sie Ihrer Vision näherkommen und wo Sie sich selbst (noch) nicht ernst genug nehmen.

Reflexionsfragen:

  • Was ist meine Idealvorstellung von Führung?
  • Wohin genau möchte ich meinen Verantwortungsbereich führen?
  • In welchen Momenten bin ich dieser Idealvorstellung schon nahegekommen?
  • Wo habe ich meinen eigenen Werten zuwidergehandelt – tue es vielleicht noch?
  • Was wird möglich, wenn ich meiner Idealvorstellung näherkomme?
  • Was verunmögliche ich, wenn ich meine Ideale über Bord werfe?
  • Woran erkenne ich, dass ich „gut unterwegs“ bin?

In meinem nächsten Blogbeitrag zum Thema „sinnerfassend führen“ widme ich mich der Frage, wie aus einer Vision Realität wird.

Anfrage: Leadership Development

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Sinnerfassend führen - Den Sinn finden

Sinnerfassend führen: Den Sinn finden

Von einem Viertel der 15jährigen wird heute angenommen, sie könnten nicht sinnerfassend lesen. Das ist tragisch, weil ihnen dadurch so manche Türe verschlossen bleibt. Doch die Fähigkeit des Sinnerfassens beschränkt sich nicht auf das Lesen von Texten. Auch die Führungsarbeit kennt diesen Anspruch: Sinnerfassend führen.

Führen: Weshalb und wohin?

Führungsverantwortung zu übernehmen, erfordert Aktivität: Gestaltungswillen, Klarheit, Mut zum Risiko. Das trifft auf explizite Führungspositionen in Beruf, Politik oder Vereinen genauso zu wie auf die ganz persönliche Lebensführung.

Doch Führung ist kein Selbstzweck. Was treibt uns wirklich an, Verantwortung zu übernehmen? Für uns selbst, in der Familie, im Team, im Unternehmen?

  • Das Streben nach Status, Macht, Anerkennung, Geld …, Selbstverwirklichung, Ego?
  • Die „innere Notwendigkeit“: es ist ja sonst niemand da, der oder die das kann. Also packen wir’s an?

Und wohin genau soll wer oder was geführt werden?

Sinnerfassend führen ist verankert in einer persönlichen Werthaltung, die verwirklicht werden soll. Ein ausgesprochenes oder unausgesprochenes Ziel, das erreicht werden will, das uns wirklich wertvoll ist. Dieses Ziel zu erreichen, bedarf einer ernsthaften, dienenden Haltung.

Sinnerfassend führen erfordert auch die Fähigkeit, über unmittelbar eigene Interessen hinaus zu blicken: Dafür zu sorgen, dass „getan wird, was getan werden muss“ – selbst, wenn das persönliche Nachteile mit sich bringen sollte.

Daraus erwächst Sinn. Oder neudeutsch: Purpose. Daraus erwächst auch die Kraft, sich den Schattenseiten der Führungsrolle zu stellen: Fehleinschätzungen, Versagensängste, Einsamkeit.

Riskant wird es, wenn dieser Sinn verloren geht und die Vorteile der Führungsrolle ihren Glanz verlieren. Weder „New Work“ noch der teuerste Sportwagen können dieses Problem dann auf Dauer beheben.

Reflexionsfragen:

  • Was genau motiviert mich, zu führen?
  • Wie genau sieht das erstrebenswerte Ziel aus, auf das hin ich führe?
  • Welche Vorteile habe ich dadurch?
  • Welche Vorteile haben Andere dadurch?
  • Welche Nachteile nehme ich dafür in Kauf?
  • Welche Nachteile haben Andere dafür in Kauf zu nehmen?
  • Was zeichnet exzellente Führungsarbeit aus?
  • Was ist zu tun, um in meiner Führungsarbeit exzellent(er) zu werden?
  • Was würde (nicht) geschehen, wenn ich die Führungsrolle ablegen würde?
  • Was packen wir als nächstes an?

In meinem nächsten Blogbeitrag zum Thema „sinnerfassend führen“ widme ich mich der Frage, wie aus einer Werthaltung eine Vision wird.

Anfrage: Leadership Development

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Die 10 Gebote der Führung

Leadership: Die 10 Gebote der Führung

Du wurdest in eine Führungsfunktion berufen. Betrachte das als Geschenk. Denn Karrieren werden nicht „gemacht“, sie entwickeln sich im Zusammenspiel zwischen persönlichem Talent, Fleiß und günstigen Umständen.

1. Widme dich dieser Herausforderung mit deiner ganzen Kraft.

Mach keine halben Sachen. Verzettle dich nicht in Nebensächlichkeiten. Soziale Beziehungen sind stets im Fluss und was mit Mühe und Einsatz aufgebaut wurde, kann durch Achtlosigkeit in kurzer Zeit großen Schaden nehmen.

2. Bleibe lebendig. Hüte dich vor Gewohnheit und Formalismus.

Auch dein Verantwortungsbereich unterliegt Veränderungen. Wenn du sie rechtzeitig erkennst und dafür mutig und humorvoll neue Lösungen suchst, bist du klar im Vorteil. Und manchmal kommen gute Ideen von ganz unerwarteter Seite …

3. Pflege stets aufrichtige, respektvolle Kontakte.

Das Top-Management, Eigentümer, Kolleginnen und Kollegen, Teammitglieder. Kunden, Lieferanten, die Öffentlichkeit – und nicht zuletzt dein privates Umfeld: Sie alle haben Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen, denen du selten zu 100% entsprechen kannst. Behalte „das Ganze“ im Blick und bleibe aufrichtig, wenn du Erwartungen nicht erfüllst. Die Meisten werden dich dafür schätzen.

4. Achte auf deinen Energiehaushalt.

Jeder hat seine Grenzen. Du möchtest deine Aufgaben auch morgen noch mit Freude und Erfolg erledigen können. Dafür brauchst du Pausen: Zeiten der Rekreation, der Stille, der Selbstreflexion. Zeiten der Medienabstinenz und Zeiten, in denen du ganz einfach nicht verfügbar bist. Verschaffe dir diese Zeiträume, in denen deine Tür geschlossen und das Telefon ausgeschaltet ist.

5. Vergiss nicht, wer alles zu deinem Erfolg beigetragen hat.

Jeder Erfolg hat viele Väter und Mütter. Achte deren Beiträge zu deinem Erfolg und hüte dich davor, deine eigenen Leistungen überzubewerten. Manchmal genügt schon das Fehlen eines einzigen kleinen Beitrags, um eine veritable Erfolgsstory zum Einsturz zu bringen.

6. Mach nichts kaputt. Es geht auch mit Stil.

Veränderung kann schmerzhaft sein und verlangt mitunter Opfer. Von dir als Führungskraft, von deiner Organisation, deinem Umfeld. Wenn es so weit ist, alte Zöpfe abzuschneiden oder dich von Menschen zu trennen, mach das in angemessenem Tempo und sauber. Durchschreite das Tal der Tränen zügig und ohne Murren. Und wenn deine Emotionen mit dir durchgehen, geh in die Kraftkammer, hacke Holz oder renn auf einen Berg.

7. Halte dich an Vereinbarungen, auch wenn es dir schwerfällt.

Dein größtes Kapital ist dein guter Ruf. Bleibe dir und deiner Aufgabe treu: mach keine leeren Versprechungen und steh zu Zusagen, selbst wenn es zu deinem momentanen Nachteil sein sollte. Auf lange Sicht zahlt sich Handschlagqualität aus.

8. Bleib sauber. Krumme Touren haben einen zu hohen Preis.

Mitunter steigt der Druck, je höher du in der Führungshierarchie aufsteigst. Doch wird es dir nichts bringen, dich mit fremden Federn zu schmücken oder zu unlauteren Mitteln zu greifen, die dir den vermeintlich schnellen Erfolg bescheren sollen. Charakter ist das, was du zeigst, wenn niemand zusieht. Ernte den Erfolg, der dir wirklich zustehst.

9. Keine Spielchen, keine üble Nachrede, keine Verleumdungen.

Wenn der Wettbewerb um Einfluss und Macht zunimmt und deine Kontrahenten dir das Leben schwer machen: stell dich der Herausforderung mit lauteren Mitteln. Andere abzuwerten oder in ein schlechtes Licht zu rücken, beschädigt dich selbst und schwächt dein zukünftiges Vorankommen.

10. Nur keinen Neid: Nimm die Erfolge Anderer als Ansporn.

Der faire Wettbewerb zwischen brillanten Persönlichkeiten ist eine schöpferische Kraftquelle für Verbesserung, Innovation und Lebenslust. Du kannst selten mehr lernen als im Kräftemessen mit einem kreativen Gegenüber. Am meisten lernst du dabei über dich selbst.

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Dieser Text entstand in Anlehnung an eines der ältesten Dokumente, auf dem unsere gesamte westliche Sozialethik aufgebaut ist – den 10 Geboten aus dem 2. Buch Moses, Kapitel 20.

Weitere Anregungen zum Thema Führung und Leadership finden Sie hier.

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Leadership Development im Kontext der Führungstheorien

Leadership Development im Kontext der Führungstheorien

Leadership Development ist der Aufbau einer wirkungsvollen Führungskultur. Doch was genau ist wirkungsvoll? In diesem Blogbeitrag erhalten Sie

Führungstheorien

Gablers Wirtschaftslexikon unterscheidet fünf Kategorien von Führungstheorien mit jeweils unterschiedlichem Schwerpunkt:

Eigenschaftstheorien

Sie setzen bei der Persönlichkeit der Führungskraft an. Was bringt dich als Führungskraft in die Wirkung? Unterstützende Maßnahmen fokussieren die Persönlichkeitsentwicklung.

Verhaltenstheorien

Diese Theorien untersuchen das konkrete Verhalten der Führungskraft. Aus der Verhaltenstherapie kennen wir gut funktionierende Ansätze, wie Verhalten durch Einsicht und Training verändert werden kann.

Situationstheorien

Hier wird der Kontext einer zu treffenden Entscheidung in den Blick genommen: Welcher Führungsstil verspricht in welcher Situation die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit? Unterstützung erfährt die Führungskraft in erster Linie durch Erkenntnis des eigenen Führungsstils und begleitete Reflexion des konkreten Verhaltens.

Interaktionstheorien

Diese Theorien lösen sich von den konkreten Ausprägungen vorhandener Eigenschaften, Verhaltensweisen und Situationen und legen den Fokus auf das Zusammenwirken der Umstände. Unterstützung erfährt die Führungskraft durch eine Kombination aus Einzelcoaching und (Führung-)Teamworkshops.

Evolutionstheorien / Transformationstheorien

Diese Ansätze schließlich berücksichtigen Entwicklungspfade von Persönlichkeiten und Organisationen und stellen die Frage nach dem Wozu und Wohin. Das Erkennen von und Committment zu tragfähigen Zielen wird ebenfalls durch eine Kombination von Einzelcoaching und (Führungs-)Teamworkshops unterstützt.

Führungspraxis

In der täglichen Führungspraxis ist die Zeit meist knapp bemessen, Führungsentscheidungen solide vorzubereiten. Neigungen und Gewohnheiten behalten häufig die Oberhand, auch wenn veränderte Rahmenbedingungen längst nach neuen Herangehensweisen verlangen: Ein neues Teammitglied, veränderte Marktverhältnisse, ein Eigentümerwechsel, neue Technologien.

Umso wertvoller ist der entspannte Blick auf das ganz Konkrete: Was beschäftigt mich tatsächlich, wenn ich führe? Was begeistert mich, was bremst?

Im Führungsalltag bewährt es sich, diese intuitiven Impulse zu trainieren. Dabei genügen schon wenige, regelmäßige Minuten der Selbstreflexion:

  • Was ist mir in meiner heutigen Führungsaufgabe begegnet?
  • Worum ist es (mir) dabei gegangen?
  • Wie zufrieden bin ich damit?

Mit diesem gedanklichen Netz können relevante, authentische Informationen praktisch in Echtzeit aufgenommen und verarbeitet werden. Dadurch entstehen Selbstsicherheit und Führungs-Kraft.

Leadership Development: Authentisch Führen

In einem strukturierten Setting kann dieser Prozess in kompaktem Format softwareunterstützt initiiert werden. Für einzelne Führungskräfte wie für Führungsteams hat sich folgendes Format bewährt:

  • Leadership-Assessment: 30 Min softwareunterstützte Selbstreflexion
  • Individuelles Auswertungsgespräch mit umsetzungsorientiertem Einzelcoaching
  • Teamauswertung und Executive Coaching der Top-Führungskraft

Auf dieser Basis decken punktuell ergänzende Umsetzungsmodule den konkreten Bedarf der einzelnen Führungskraft ab und die konkrete Leadership-Praxis gibt vor, welche theoretischen Modelle und Maßnahmen unterstützend beigezogen werden.

Anfrage: Quod.X® – Leadership Development

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