Pünktlich zum Faschingsbeginn erreicht mich die Anfrage eines Kärntner Unternehmers: Im Business erfolgreich, vielseitige Freizeitaktivitäten. Doch in der Ehe knirscht’s gerade gewaltig. Auf der Bühne: Der traurige Clown. Was tun sprach Zeus?
Belastende persönliche Umstände werfen ihre langen Schatten auf berufliche Erfolgsaussichten. Es macht einen großen Unterschied, ob wir mit unserem Umfeld gut kooperieren können oder mit Grenzen und Einschränkungen zu kämpfen haben. Von uns wir eine fröhliche Friede-Freude-Eierkuchen – Stimmung erwartet, auch wenn sich die innere Stimmung grad in finstersten Moll-Phrasen ergeht.
Machen wir uns da nicht selbst zum Clown?
Doch mit etwas Distanz betrachtet machen wir uns auch das zum Lehrmeister:
Durststrecken
Kaum etwas ist so stark wie eine gesund überstandene Durststrecke. Das trifft auf die persönliche Entwicklung genauso zu wie auf berufliche oder private Partnerschaften.
Gut gerüstet ist, wem es gelingt, sich auch in düsteren Zeiten eine humorvolle Insel der Zuversicht aufrecht zu erhalten. Sei das durch ein liebevoll gepflegtes Hobby, einen aufmunternden Freundeskreis oder mit Unterstützung eines passenden Coaches.
Lassen Sie sich von Ihrer inneren Moll-Sonate nicht hinunterziehen. Üben Sie sich in Geduld und beobachten Sie, wie Ihre mentalen Muskeln gedeihen.
Der interessierte Clown
Wo immer wir uns hinwenden: an allen Ecken stoßen unternehmerisch denkende Persönlichkeiten auf Chancen, interessante Informationen und neue Ideen. Sie erkennen meist sehr rasch, was alles nicht funktioniert. Und sie haben die Fähigkeit und den Willen, etwas zu verbessern. Uns sie gewinnen damit Zeit, Geld und Freude.
Natürlich ist es schade, wenn unser Umfeld diesen kritischen Blick „auf das Negative“ schwer erträgt. Doch drehen wir den Spieß einmal um: Gelingt es uns, zumindest für kurze Zeit von unserer eigenen Begeisterung abzulassen und unsere Aufmerksamkeit auf die Themen zu richten, die für unser Gegenüber interessant zu sein scheinen?
Ernsthaftes Interesse an der Perspektive unseres Gegenübers kann wahre Wunder wirken. Vorausgesetzt, dass es auch unserem Gegenüber gelingt, aus dem Sumpf des Lamentierens aus- und in’s lösungsorientierte Leben einzusteigen.
Der einsame Clown
Nicht selten sind Führungskräfte und unternehmerisch Tätige mit einer ordentlichen Portion Einsamkeit „gesegnet“. Dabei muss nicht zynisch gemeint sein, was zynisch klingen mag: Wenn Samen eingesät sind, können sie keimen und sich entwickeln. Das passiert in der Regel im Dunkeln – und genau so entstehen auch tragfähige neue Ideen und Konzepte.
Das benötigt mitunter etwas Zeit, in der wir uns selbst vielleicht wie der zitierte Clown vorkommen. Doch die meisten Erfolge über Nacht entstehen aus bis zu 20 Jahren Vorbereitungszeit. Und diese Entwicklungszeit kann ganz schön einsam sein.
Und was macht der traurige Clown jetzt?
Auf der Business-Bühne haben wir alle unsere Rolle zu spielen. Persönliche Umstände machen Ihrem Gegenüber genauso zu schaffen wie dann und wann Ihnen selbst. Die Kunst ist es, ehrlichen Humor aufrecht zu erhalten ohne die negativen Gefühle hinunterzuschlucken.
Machen Sie sich auf und führen Sie ein ehrliches Selbstgespräch mit diesen negativen Gefühlen. Die wissen schon, was sie Ihnen zu sagen haben.
Und wenn Sie sich als verlässlicher Partner für Ihr eigenes Innenleben erweisen, kann der traurige Clown auch wieder fröhlich werden. Versprochen.
Photos by Günter Havlena / pixelio.de
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