In den bisherigen Blogbeiträgen zum Thema sinnerfassend führen haben wir uns also tief hineingearbeitet in das Zusammenwirken von Wert- und Idealvorstellungen, Umsetzungsstrategien, dem Zwischenmenschlichen und konkreten, S.M.A.R.T.en Zielen. Und genau an dieser Stelle … scheitern so viele gut gemeinte Vorhaben. Weil sie den Alltag nicht berücksichtigen
Gewohnheiten
Was sich in den schallgedämpften Seminarräumen der Business-Hotels erhebend anhört, wird am „Morgen danach“ häufig bereits auf eine erste Probe gestellt: Wenn nämlich die alltäglichen Gewohnheiten und „gewachsenen Strukturen“ so gar nicht mit der Aufbruchstimmung des Vortags zusammenklingen mögen.
Da war doch die Rede von Transparenz und einer neuen Fehlerkultur. Doch gehe ich das Risiko ein, bei Herrn X oder Frau Y endlich einmal diesen einen unnötigen Umweg anzusprechen, den wir aus Gewohnheit immer schon so gegangen sind? Weil es „damals“ vielleicht sogar sinnvoll war?
Da war die Rede von Idealvorstellung und Werten. Doch im Alltag … da ist so viel Routine und „Pragmatik“. Bringe ich da nicht vieles durcheinander, wenn ich plötzlich alles hinterfrage und auf seine Auswirkungen in Bezug auf „Ideale“ prüfe? Kann ich so den Arbeitsalltag überhaupt bewältigen?
Meiner Erfahrung nach sind es meist nicht die großen Dinge, die den wesentlichen Unterschied machen. Gerade die kleinen, unscheinbaren Anpassungen des eigenen Verhaltens sind es, die Veränderungsprozesse „verdaubar“ machen. In der Praxis können hier Orientierungsziele hilfreich sein: „In schwierigen Situationen, die ich im Moment nicht vollständig beurteilen kann, entscheide ich mich eher für eine Lösung die mehr X bewirkt als eine andere, die mehr in Richtung Y geht“.
Neue Gewohnheiten erzeugen eine neue Realität.
Wenn Sie die bisherigen Reflexionsfragen durchgearbeitet haben, nehmen Sie sich etwas Zeit, um Ihre Gewohnheiten bewusst wahrzunehmen: Was sind Situationen, in die ich immer wieder gerate. Muster, die sich scheinbar wiederholen. Erfahrungen, mit denen ich immer wieder konfrontiert bin.
Der Arbeitsalltag ist die Nagelprobe dafür, ob wir es ernst meinen mit anstehenden Veränderungen.
Reflexionsfragen:
- Welche Muster erkenne ich in meinem Führungsverhalten?
- Inwieweit sind dieser Muster hilfreich und bringen mich meiner Idealvorstellung näher?
- Welche Muster und Gewohnheiten haben sich eingeschlichen, die meinen Idealvorstellungen (deutlich) widersprechen? Die mich mehr behindern als vorwärtsbringen?
- Welche neue Gewohnheit würde mir und meinem Team tagtäglich bewusst machen, dass ich mich meiner / wir uns unserer Idealvorstellung nähern?
- Habe ich es mir schon zur Gewohnheit gemacht, meine Gewohnheiten zu hinterfragen?
In meinem abschließenden Blogbeitrag zum Thema sinnerfassend führen widme ich mich der Frage, was es sonst noch braucht, um sinnerfassend zu führen.
Anfrage: Leadership Development
Header-Foto von Patrick Perkins auf Unsplash
Social Media - Kontakt:
Pingback: Sinnerfassend führen: Smarte Ziele - Defranceschi Consulting